Bildungsstatistiken belegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund der Schüler*innen und deren Platzierung in den hierarchisierten Sektionen der Sekundarstufe I. Während die soziale Selektivität des Bildungssystem unter Wissenschaftler*innen mitlerweile unbestritten ist, wird weiterhin darüber spekuliert, was der Anteil der Schule ist. Nur vereinzelt gibt es ethnografisch angelegte Studien, welche die sozialen Selektionsprozesse und die Praktiken des Schulpersonals im Umgang mit den Schüler*innen und deren Eltern untersuchen. Im Projekt "Die schulische Selektion als soziale Praxis" habe ich die Black Box der schulischen Selektion deshalb auf der Basis einer konflikt- und interaktionstheoretischen Soziologie ausgeleuchtet. Ich zeige in meiner Arbeit, wie innerhalb schulischer Organisationsstrukturen Übertrittsentscheidungen zustande kommen, wie die Entscheidungen begründet werden und mit welchen Konsequenzen für wen.