... es ein praktisches Wissen gibt, welches sich in den alltäglichen Interaktionen und Routinen des schulischen Lebens manifestiert und eine eigene Logik aufweist, die nicht auf die theoretische Erkenntnis reduzierbar ist, wie Pierre Bourdieu (1991) betont.
Diese praktische Erkenntnis ermöglicht es Praktiker*innen, in gewissem Sinne besser über die soziale Welt Bescheid zu wissen als Theoretiker*innen, obwohl sie nicht wirklich im vollen Umfang Bescheid wissen. Die Aufgabe der Wissenschaftler*innen besteht darin, dieses praktische Wissen systematisch zu erfassen und explizit zu machen.
Das bedeutet, zu verstehen, wie in Bildungseinrichtungen in Interaktionen durch Praktiken des Sprechens und Praktiken des Tuns Realitäten und Identitäten konstruiert, Bedeutungen ausgehandelt und soziale Hierarchien (re)prodzuiert werden. Wie Hugh Mehan et al. (1986) hervorheben, gilt es hierzu soziale Prozesse in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und zu beschreiben.